top of page

Was kostet eine Yogastunde?

Wann hast du die Floskel «Alles wird immer teurer» zuletzt gehört, oder vielleicht sogar selbst gedacht? In diesem Zusammenhang darf man sich zu Recht fragen, wie viel z.B. auch eine Yogastunde kosten sollte. Es folgt ein Einblick, aus welchen Komponenten sich der Preis für deine Yogapraxis zusammensetzen kann und die Antwort auf die Frage: Lohnt sich das?

 

Ausbildungskosten

Yoga kann Jede und Jeder. Aber Yoga unterrichten will gelernt sein und das hat seinen Preis. Die Kosten für eine gute Ausbildung im Bereich Yoga sind oftmals vierstellig. Meistens bleibt es dabei nicht bei einem Teacher Training – ich spreche aus Erfahrung.

Durch das Praktizieren mit einer ausgebildeten Yogalehrerin oder einem ausgebildeten Yogalehrer, kannst du dir sicher sein, dass du von deren fundiertem Wissen und einer umfassenden Yoga-Erfahrung profitierst. Sie helfen dir dabei, deine Praxis zu verbessern, dich sicher zu bewegen und ein tieferes Verständnis für Yoga zu entwickeln.

 

Vorbereitungszeit

Ich kann in diesen Zeilen nur für mich sprechen: In den ca. eineinhalb Jahren, in denen ich bereits als Yogalehrerin tätig bin, habe ich die Fähigkeit, abwechslungsreiche Stunden auf Knopfdruck aus meinem Gedächtnis zu zaubern noch nicht erlangt. Das bedeutet, dass ich entgegen dem Glauben von vielen, mir nicht erst am Tag der Lektion vor Ort überlege, was ich mit meinen Schülerinnen und Schülern üben möchte, sondern die Stunde zuvor gründlich geplant habe. Den Plan für eine Stunde halte ich in meinem schwarzen Notizbuch fest, welches mir während dem Unterrichten sozusagen als Spickzettel dient.

Zumeist definiere ich zuerst ein Thema für die Stunde, dann suche ich Übungen (Pranayama, Asanas, Mudras, Meditationen, Mantras…) aus, die ich integrieren möchte und kreiere schlussendlich aus einzelnen Elementen einen dynamischen Flow. Mir ist dabei wichtig, dass ich die Praktizierenden mit den richtigen Worten sicher in die verschiedenen Positionen führen oder alternative Stellungen anbieten kann. Das hat zur Folge, dass ich in meinen Unterlagen eventuell Keywords für das Anleiten, Hands-on Techniken oder Modifikationen für einzelne Asanas nachschlage. Darüber hinaus ist es mir ein Anliegen, dass meine Stunden abwechslungsreich sind, ohne die Teilnehmenden zu überfordern, sodass jede und jeder mit einem guten Gefühl nach Hause geht. Je nach Thema kann die vollständige Planung für eine Lektion von 75 Minuten so bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen!

 

Raummiete, Hilfsmittel und mehr

Nebst der Vorbereitung ist die Raummiete ein offensichtlicher Kostenpunkt, der durch die Einnahmen aus den Yogastunden gedeckt werden muss. Mehr Quadratmeter bedeuten dabei zumeist einem höheren Mietzinns, gleichzeitig haben dafür mehr Teilnehmende Platz. Im Winter bedeutet ein grosser Raum aber auch höhere Heizkosten, welche in manchen Fällen zusätzlich zur Miete abgerechnet werden können. Abhängig davon ob sich die Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe befindet oder nicht, kommen hierbei noch Anfahrtskosten hinzu.

Viele Yogastudios bieten eine grosse Auswahl an Hilfsmitteln wie Yoga-Blocks, spezielle Kissen, Bolster, Gurte oder Decken an, um ihre Schüler:innen optimal beim Üben zu unterstützen. Dabei fällt nicht nur die einmalige Anschaffung, sondern auch die Pflege (Desinfizieren, Waschen, Trocknen, etc.) für die Aufrechterhaltung finanziell ins Gewicht. Weiterhin kommen bei einer Yogalektion auch persönliche Unterrichtsutensilien zum Einsatz. Ich habe beispielsweise gerne meine Zimbeln oder ein Klangspiel für die Schlussentspannung dabei und lasse während der Stunde Musik, welche ich über eine bezahlte Streaming Plattform beziehe, laufen lasse. Achja, die Musikauswahl teste ich im Vorfeld selbstverständlich auch.

 

OM-line Yoga

YouTube oder andere Plattformen bieten mehrere tausende Yoga-Videos welche den Nutzer:innen gratis zur Verfügung stehen. Das ist eine kostengünstige Möglichkeit deine Praxis in den Alltag zu integrieren, wann immer und wo immer du möchtest. Du brauchst nur deinen Laptop oder ein anderes Medium – auf die Matte und los geht’s! Ich nehme dieses Angebot selbst gerne mehrmals die Woche in Anspruch: Ob eine geführte Mediation direkt nach dem Aufstehen, ein Yoga-Quickie in der Mittagspause oder für zwischendurch am Wochenende. Viele Content Creator bieten ergänzend zu den frei verfügbaren Videos, kostenpflichtige Angebot z.B. in Form von einer online Yoga-Plattorm, einer App oder einem bezahlten Mitgliederbereich an. Viele der Inhalte sind nur gegen Bezahlung ersichtlich und daher exklusiv.

Aber warum dafür bezahlen? Indem du die Angebote von online Yogalehrerinnen und -lehrern nutzt, schätzt du ihre Arbeit – wortwörtlich – wert. Das Erstellen von qualitativ hochwertigem Inhalten erfordert neben Expertise, Zeit, Mühe und – wie du dir nun wahrscheinlich schon denken kannst – auch finanzielle Investitionen. Indem du für ihre Dienstleistungen zahlst, ermöglichst du ihnen, kontinuierlich qualitativ hochwertigen Content zu produzieren und ihre Leidenschaft mit anderen (gratis) zu teilen.

Neben vorproduzierten Videos gibt es auch die Option an Echtzeit-Yogalektionen im Internet teilzunehmen. Ich bin der Meinung, dass live Sessions genauso viel kosten dürfen wie die Stunde vor Ort im Studio. Yogalehrer:innen, die ihre Stunden hybrid anbieten, müssen neben allen bereits aufgezählten Kostenpunkten eine zuverlässige technische Infrastruktur wie etwa eine stabile Internetverbindung, Kamera- und Audioausrüstung oder auch eine eine Streaming-Plattform garantieren. Die Bereitstellung einer optimalen Bild- und Tonqualität erfordert eine zusätzliche Vorbereitungszeit.

 

Lohnt sich das?

Das Geld, das du für eine Yogastunde ausgibt, sollte nicht als Verlust betrachtet werden, sondern als Investition in deine körperliche und geistige Gesundheit. Durch regelmässiges Praktizieren kannst du deine physische Fitness steigern, dem Risiko von Verletzungen vorbeugen und dein Wohlbefinden positiv beeinflussen. Auf geistiger Ebene kann dir Yoga helfen Stress und Angst zu reduzieren, deine Konzentration zu verbessern sowie ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit zu etablieren. Die Vorteile von Yoga reichen dabei noch weit über die Matte hinaus.

Letztendlich entscheidest du selbst wie viel Geld dir eine Yogastunde wert ist.


25 Ansichten0 Kommentare
bottom of page